Der Cappuccino zum Coffeeride

Auch wenn der Italiener den Cappuccino nur Morgens und vielleicht noch Vormittags trinkt, so gehört der „espresso based coffee drink“ im Grunde zu jeder längeren Ausfahrt – egal zu welcher Tageszeit. Die qualitativen Unterschiede könnten allerdings größer nicht sein, je nachdem wo man seine Bestellung aufgibt. Dabei geht’s doch nur um Kaffee und Milch.

Cappuccino Tasse
Der Cappuccino im Birdview.

Milchkunst oder auch Latte Art überlasse ich anderen. Die Kunst liegt manchmal auch in der Reduktion. 👨🏻‍🍳

Die ganz große Kunst der Espressozubereitung kennenzulernen war ein schon lange gehegter Wunsch von mir und vor einigen Monaten hatte ich die Gelegenheit einen handfesten Baristakurs zu absolvieren. Seit dem kann ich die Qualität meiner eigenen Zubereitungsmethoden zumindest verifizieren. Insofern hat es schon was gebracht.

Das kleine Espressogedeck: die Rancillio Silvia

Anders als bei Fahrrädern war ich zumindest bisher nicht bereit an die Grenze des Existenzminimums zu gehen, um adäquate Esspressozubereitungsmaschinen zu finanzieren. Deshalb ist das Kernstück des hauseigenen Setups die kostengünstige Rancillio Silvia.

Rancillio Silvia

Wie der geneigte Internetforendurchstöberer weiß, ist die Rancillio Silvia die günstigste vernünftige Espressomaschine. Und damit man die günstig produzieren kann, hat die nur einen einzigen Heizkreis. D.h. man kann zwar Milchschaum und Espresso mit dieser Maschine herstellen – man muss allerdings eine kleine zeitliche Komponente zur Temperaturanpassung einbauen.

Das kleine Espresso 1×1

Damit jetzt dann endlich wirklich alle ihren eigenen Top-Cappuccino machen können, hab ich versucht sozusagen die Essenz zu extrahieren:

Der Milchschaum zuerst. Weil dafür braucht es es Dampf und der kommt nur bei einer Temperatur weit über den idealen 92° zustande. Deshalb zuerst aufheizen, dann schäumen (ziehen und rollen) und dann wieder abkühlen.

Das Abkühlen nennt der Profi auch Temperature Surfing. Dabei lässt man einfach so viel Wasser durch die Maschine laufen bis man wieder unterhalb der ca 92° Wassertemperatur für die Espressoextraktion gelandet ist.

Wenn dann alles passt werden ca. 15 Gramm Kaffeepulver in den Siebträger befördert für den Double-Shot. Der Mahlgrad ist sehr entscheidend – je nach Bohne mal feiner mal gröber. Ich mag übrigens gerne Robusta Bohnen. Aber das ist eine andere Geschichte.

Und da ist dann auch noch der Anpressdruck beim tampen. Ca 10-15 kg sollen es sein. Das Verteilen des Kaffeepulvers nennt sich „leveln“ und ist natürlich auch immens wichtig.

Und dann kommt der Moment der Entscheidung: die Extraktion – ca. 25 Sekunden soll das dauern und dabei ein konstanter Strahl aus dem Siebträger laufen.

Der Coffee-Connoisseur richtet natürlich im klassischen österreichischen Lilienporzellan an. Und ich mach das auch so.

Ergebnis mit Latte Art im Bauhaus Stil.