Winter-Cycling, Zwift & Trainerroad: the Off Season

Anfang Dezember, erster Schnee in München. Klingt romantisch und ist es auch, wenn man nicht eigentlich hofft, dass es dieses Jahr dann doch einen systembedingten Winterausfall gibt. Das Sommergefühl so lange es geht hinauszögern – das war und ist mein ewiger Winterplan. Nun ist es aber soweit: Spandex-Functionwear-Zwiebel-Lagen-Look, Avatar-Radeln mit Zwift oder beinharte langweilige Trainingssessions mit Trainerroad. Oder eben alles zusammen und abwechselnd.

Wintertraining im Freien

Die diversen Radsportmarken wie Rapha oder Pas Normal schaffen es immer ganz gut mich am Winterbeginn davon zu überzeugen, dass Wintertraining draußen im Freien total toll ist und wahnsinnig viel Spaß macht. Bis ich dann zum ersten Mal wirklich bei 3° im Sattel sitze und schon nach 100 Metern umdrehen will. Ich bin zwar mit kalten Wintern groß geworden, sollte mich aber irgendwann jemand fragen werde ich mit großer Freude verkünden, dass ich total gut auf Wintertemperaturen verzichten könnte.

#wintercycling

Es gibt zwar die Momente in denen ich mich an die verschneiten Bergfahrten rund um meine Heimat Graz sehr positiv erinnere, aber die immer gleichen mäßig spannenden Ausfahrten im Münchner Hinterland motivieren mich einfach nicht mehr zu 100%. Mangelnde Motivation führt dann wiederum unweigerlich zu Leistungsabfall und Trainingsdefizite.

Die Zwift Sessions

Ich muss es mir eingestehen: ich bin ein Fan von Zwift geworden. Nicht unbedingt, weil ich ein passionierter Videospiel-Veteran bin sondern weil die virtuelle gemeinsame Ausfahrt wirklich gut funktioniert. Sowohl technisch als auch gruppendynamisch.

zwift

Zwift läuft einfach überall, Voraussetzung ist im Grunde nur halbwegs zeitgemäße Prozessorpower. Egal ob PC, Mac, Notebook, Smartphone oder Tablet – es gibt für alle Geräte und alle Plattformen eine Zwift Version. Mein Setup umfasst ein System aus AppleTV, Iphone und Apple Watch. Funktioniert als auch gänzlich ohne teurem Notebook oder dergleichen. Die Apple Watch nimmt dabei mit Hilfe der Companion App den Puls ab und selbst das funktioniert besser als erwartet.

Die Zwift App selbst hat durch die Kooperation mit der UCI sehr viel zu bieten. Weltmeisterschaftsstrecken aus England und Österreich zum Beispiel.

Gruppendynamik & Zwiftrennen

Speziell das Raceformat hat sehr hohes Sucht- und Motivationspotential. Sich virtuell zu verabreden um dann gegeneinander anzutreten macht Spaß und macht mich schneller. Die Workout Varianten im Erg Mode finde ich seltsam, weil eine konstante Leistungsabgabe unabhängig von der Strecke und Topologie ist sehr unrealistisch und macht für mich in dem Kontext keinen Sinn. Der normale Zwift Modus verlangt allerdings eine funktionierende Schaltung am Trainingsrad und auch ein alltagstaugliche Übersetzung, speziell wenn Alpe Du Zwift zu bezwingen ist.

Trainerroad Plans

Eine andere Software, die einem indoor hilft, in die Gänge zu kommen, ist Trainerroad. Eines von mehreren Softwarepaketen, das es erlaubt einen individuellen Trainingsplan selbst zu erstellen. Seit kurzem gibt es dazu das Tool „Plan Builder“ – eine wirklich sehr einfache Methode, die jeder Hobbysportler selbst umsetzen kann. Die Workouts sind dann einfach im Erg Mode (also mit wechselndem Widerstand am Smarttrainer) zu absolvieren. Vergnügungsfaktor allerdings eher -1.