The Bikepacking Bombtrack Arises

Bikepacking. Hatte ich schon mal davon gelesen. Hat mir gefallen. Schon im letzten Jahr bin ich der Faszination von langen, mehrtägigen Biketouren mit wenig Gepäck (6 Liter Backloader) erlegen. Nachdem ich in meinem Teilereservoir noch eine alte Shimano 105er rumliegen hatte und ein Paar TRP Hydro Bremsen fasste ich den Entschluss daraus ein solides Bikepacking Fahrrad zu basteln.

Das endgültige Gewicht des Aufbaus stand nicht wirklich im Fokus, da Bikepacking eine „Familienangelegenheit“ ist und ein kleiner Gewichtspenalty für mich als Ausgleich zu Henries Leistungsrückstand in Ordnung geht, ja sogar willkommen ist. Speziell mit den Gepäcktaschen am Rahmen ist das Fahrradgewicht dann nicht mehr relevant. Somit entschied ich mich für einen günstigen Stahlrahmen aus Köln: den Bombtrack Arise 2. Stolze 2345 Gramm bringt der Rahmen auf die Waage und die Gabel nochmal 1180 Gramm. Aber die Ästhetik der dünnen Stahlrohre ist für meine Augen wirklich besonders und der Paintjob ist Wahnsinn – schwarz mit Glitzer – I like a lot.

Bomtrack Arise mit Tubus Gepäckträgern

Neben der schon erwähnten Shimano 105 5800 ist es mir gelungen eine (von mir sehr geschätzte) Praxis Works Zayante M30 Kurbel gebraucht zu bekommen und somit aus das dazugehörige Tretlager zu verbauen. Eine Top-Kombination, die ich sehr empfehlen kann wenn man an extrem soliden Innenlagern interessiert ist. Die Laufräder waren ebenso eine gebrauchte Okkasion Dt Swiss C1800 – also Cyclocross Räder mit sehr guten Belastungswerten und einer ordentlichen Felgeninnenbreite. Zwecks Komfort wurden eine Canyon VCLS Sattelstütze verbaut und ein Carbonlenker von Easton mit recht viel Flare. Der SQLAB Sattel ist eine Bank. Genauso wie die Tubus Gepäckträger, die recht filigran daherkommen. Die Ösen an der Arise Gabel lassen einen Lowrider zu – die elegante Variante des Frontträgers. Das Packtaschensystem von Ortlieb ist ohnehin der de facto Standard, gefällt mir gut und funktioniert sehr zuverlässig.

Die Zugfrage: Jagwire!

Wie von so vielen Dingen bin ich auch vom Einsatz der Jagwire Züge und Zughüllen vollends überzeugt. Am liebsten in der sealed Variante mit Teflon Linern. Die „Ultra-Slick“ Züge von Jagwire sind zwar extrem teuer, aber es gibt meiner Meinung zur Folge nichts besseres. Ohne Beschichtung und extrem glatt poliert – der perfekte Zug.

Das Bombtrack Arise ist ein echtes Lieblingsrad. Super solide, zwar kein Leichtgewicht, aber dennoch filigran und grazil.

Bei den Reifen dachte ich anfangs an die Schwalbe G-ONE aber ich musste feststellen, dass auf glattem Straßenbelag mein Reifenfavorit der Panaracer Gravelking in Breite 33 die bessere Wahl ist. Zudem ist der edle japanische Pneu auch abseits der Straße nicht verkehrt.

Bikepacking light in die Alpen

Die Jungfernfahrt führte uns zu zweit an den Tegernsee und von da aus mitten in die Tiroler Alpen. Ich muss zugeben, dass ich anfangs erstaunt war wie hard das Bergauffahren mit ordentlich Gepäck fällt (und wir hatten ordentlich Gepäck geladen). So etwas wie Balance am Fahrrad ist nicht wahrzunehmen.

Der Start in die ernstzunehmende Bikepacking Karriere.

Obwohl der Unterschied zu einem modernen Carbon-Rennrad natürlich sehr groß ist, finde ich die das Arise sehr gelungen. Eine wunderbar entspannte Rahmenform, die zwar in den ungewöhnlichen Rahmengrößen 54 und 58 daherkommt, allerdings mit dem recht langen Oberrohr für mich gut passt. Insgesamt ein Fahrrad ganz nach meinem Geschmack: praktisch, technisch perfekt und auch noch hübsch anzusehen. Steel is real.