Der YMC Reifendruck-Guide fürs Rennrad und Gravelbike


Der richtige Reifendruck ist einer der wichtigsten Faktoren für Komfort, Grip und Effizienz beim Road- und Gravel-Cycling. Zu hoher Druck kann das Fahrgefühl hart machen und die Traktion verringern, während zu niedriger Druck den Rollwiderstand erhöht und das Risiko von Durchschlägen steigert. Die ideale Einstellung hängt von Fahrergewicht, Untergrund und Laufradtyp ab.

Moderne Tire Pressure Rechner wie die von Silca oder SRAM’s Pressure Guide helfen, den perfekten Druck zu finden, anstatt sich nur auf die Angaben auf der Reifenflanke zu verlassen. Für Road-Reifen (26 – 32mm) liegt der optimale Bereich oft zwischen 4 – 5 bar, während breitere Gravel-Reifen (35 – 50mm) eher mit 2 – 3 bar gefahren werden. Ein niedrigerer Druck verbessert den Komfort und Grip, während höhere Drücke auf glattem Asphalt die Effizienz steigern.

Am Ende zählt vor allem die individuelle Abstimmung. Egal, ob du auf Asphalt oder Gravel unterwegs bist – die richtige Reifendruckeinstellung kann dein Fahrgefühl drastisch verbessern. Teste verschiedene Setups, um die perfekte Balance zwischen Komfort, Grip und Geschwindigkeit zu finden!

In diesem Guide zum Reifendruck gehen wir auf die folgenden Aspekte ein:

  • Wie der Reifendruck die Leistung beeinflusst
  • Die Rolle der Reifenbreite, des Felgentyps und der Tubeless-Konfiguration
  • Wie man den idealen Reifendruck mithilfe von Reifendruckrechnern berechnen kann
  • Hookless vs. hooked Felgen und deren Limits

Druckbereich auf der Seitenwand des Reifens

Der auf der Seitenwand des Reifens aufgedruckte Druckbereich ist eine maximale Sicherheitsgrenze und nicht unbedingt der ideale Druck für Leistung, Komfort oder Haftung. Diese Werte basieren oft auf älteren, schmaleren Felgen und Schlauchsystemen, die höhere Drücke erfordern. Mit breiteren Felgen, tubeless Systemen und moderner Reifentechnologie kann man jedoch mit viel niedrigerem Druck fahren und so eine bessere Traktion und Fahrqualität erzielen.

Reifendruck

Der auf dem Reifen im Bild aufgedruckte Druck reicht von 2,5 – 4,5 bar, was bei einer Größe von 40 mm durchaus in Ordnung ist. Die folgende Tabelle gibt eine Vorstellung davon, welche Drücke je nach Fahrergewicht und Reifengröße in Ordnung sind. Aber noch einmal: am besten mit einem Reifendruck-Rechner den Druck für dein spezielles Setup berechnen!

Rider Gewicht (kg)Road Reifen 26 – 32 mmGravel Reifen 35 – 50 mm
70max. 4 barmax. 3,2 bar
80max. 4,5 barmax. 3,5 bar
90max. 5 barmax. 3,8 bar

Warum der Reifendruck wichtig ist

Der Reifendruck beeinflusst drei wichtige Aspekte Ihrer Fahrt:

  • Rollwiderstand – Ein geringerer Druck erhöht die Haftung, kann aber die Effizienz verringern. Ein höherer Druck verringert die Reibung, kann aber auf rauen Oberflächen hart sein.
  • Komfort und Kontrolle – Ein niedriger Druck dämpft Unebenheiten, während ein zu hoher Druck zu einem rauen und weniger sicheren Fahrgefühl führen kann.
  • Pannenschutz – Ein zu niedriger Druck erhöht das Risiko einer Reifenpanne (bei Verwendung von Schläuchen), während ein zu hoher Druck die Reifen anfälliger für Schnitte und Stöße macht.

Das Ziel? Finde die perfekte Balance für Gewicht, Terrain und Fahrstil.

So berechnet man den idealen Reifendruck

Anstatt zu raten, einfach spezielle Reifendruck-Rechner verwenden:

Diese Rechner berücksichtigen das Gewicht des Fahrers, den Felgentyp, die Reifenbreite und das Terrain, um dir eine optimale Empfehlung für den Reifendruck zu geben. Ein schneller Richtwert für den Reifendruck (ungefähr) sieht etwa so aus:

  • Verringer den Druck bei Nässe, in unwegsamem Gelände oder bei schlauchlosen Systemen.
  • Erhöhe den Druck für glatte Straßen, hohe Geschwindigkeiten oder schwere Lasten.

Der Einfluss von der Felgenform auf den Reifendruck

Der Felgentyp spielt eine wichtige Rolle dabei, wie viel Druck deine Reifen vertragen. Breitere Felgen ermöglichen es den Reifen, sich weiter auszubreiten, wodurch sich das Luftvolumen erhöht und du niedrigere Drücke für besseren Grip, Komfort und Rollwiderstand verwenden kannst. Hakenlose Felgen, die heute bei modernen Straßen- und Gravelbikes üblich sind, erfordern niedrigere Drücke, um einen sicheren Reifensitz zu gewährleisten, während traditionelle Hakenfelgen höhere Drücke sicher aushalten können.

Hooked vs. Hookless Rims

Hooked Rims verfügen über eine kleine Lippe, um den Reifenwulst zu halten, so dass höhere Drücke gefahren werden können, werden häufig in Straßenrennen eingesetzt.
Hookless Rims haben ein Design ohne Wulsthaken (vor allem aus Kostengründen), das aus Sicherheitsgründen niedrigere Drücke erfordert. Diese Felgen sind bei modernen Gravel- und Endurance-Rennrädern üblich. Mehr über Hookless vs. Hooked Felgen

Tubeless vs. Tubes

Schlauchlose tubeless Reifen ermöglichen einen niedrigeren Druck für mehr Komfort und Grip und verringern das Risiko von pinch flats. Bei Reifen mit Schlauch ist ein höherer Druck erforderlich, um diese pinch flats zu vermeiden, was jedoch den Komfort auf rauen Oberflächen beeinträchtigen kann. Mehr zu Schläuchen und Reifen.

Profi-Tipp: Wenn du hookless Felgen verwendest, solltest du immer den maximalen freigegebenen Reifendruck für die Felge prüfen, um Probleme mit den Reifen zu vermeiden.

Mit dem richtigen Reifendruck fährst du schneller, geschmeidiger und sicherer – egal, ob über Schotterstraßen oder Asphalt. Teste bei deiner nächsten Ausfahrt die Druckangabe aus dem Tire Pressure Calculator und spüre den Unterschied!