Am 21.07.2019 war es soweit: mein allererstes Radrennen stand am Programm, der Giro delle Dolomiti. Ein Jedermann-Rennen über 6 Etappen, mit kurzen gezeiteten Abschnitten innerhalb der Gesamtdistanz. Die Entscheidung hier teilzunehmen lag schon weit zurück. Mit der ganz großen Hoffnung in ganz großer Form zu sein, wenn es dann endlich losgeht. Es ging los – die Form war eher mittelmäßig. 👨🏻
Letzen Endes ging es aber darum Erfahrung zu sammeln und die Wirkung der Gruppendynamik zu erleben. Beides hat sehr gut geklappt – speziell die ganz große Quälerei ist in der Menge mit größerer Motivation zu ertragen.
Materialfragen stellen sich nicht
Für mich als passionierten Fahrradschrauber war der Blick auf die Technik des Fahrerfelds extrem spannend. Die Ausrüstung der finanziell sorgenfreien Fahrer lies mich mit feuchten Augen zurück: ob es der kolumbianische Factor o2 Reigen oder das russische Pinarello F10 & F12 Gruppetto waren – Weihnachten und Ostern könnten auch zusammen nicht schöner sein.
Die Königsetappe: Über das Sella Joch nach Marmolada
Die längste und schwerste Etappe führte bei rund 45° Celsius Höchsttemperatur über das Sella Joch und ca. 3000 hm von Bozen wieder nach Bozen im Loop auf insgesamt 176 km.
Der erste Streckenabschnitt wurde im lockeren Aufwärmtempo absolviert. Nach 30 km begann der Anstieg zum Sella Joch von 500 m auf 2270 m auf rund weiteren 30 km. Und die Wertung noch nicht mal in Sicht.
2000 hm vor dem Rennen auf der Uhr zu haben, ist in meiner Welt keine optimale Vorbereitung. 😊
Die gewerteten 8 km von Alba di Canazei hinauf auf den Passo Fedaia brachten nochmal 570 hm und jede Menge Spaß. Noch nie hab ich mich so gequält. Das Resultat war mit dem 255. Platz eher enttäuschend, aber wie sagte mein Landsmann Arnie: „I’ll be back“.
Die Gesamtwertung im Auge
Das angestrebte Ziel unter die besten 200 zu kommen liegt im Moment noch in Greifweite. 1,5 Minuten Rückstand sind sicher aufzuholen, auch wenn ich noch nicht genau weiß wie das funktionieren soll. Keep you posted!
Update 25.07.2019: Etappe 4
Mit dem heutigen Bergfahren auf den Passo di Valparola ist es mir gelungen auf Platz 187 vorzustoßen. Die 30 Minuten im Anstieg mit 10% Steigung waren eine physische und mentale Prüfung in gleichem Maße.
Update 26.07.2019: Etappe 5 und Gesamtwertung 180 #thankyoucycling
Die Etappe 5 brachte die Wertung auf die Alpe di Siusi. Ca. 800 hm auf Anschlag, am Ende ist es ein 180. Gesamtrang geworden.
Mixed Time Trial am Samstag
Team Ale 1: 2. Platz beim gemischten Zeitfahren, so stand es zum Schluß in der offiziellen Wertung. Somit stand ich – mehr durch die unglaubliche Leistung der anderen Teammitglieder – am Schluß des großartigen Giro delle Dolomiti erstaunlicherweise am Siegertreppchen.
Unser Schnitt lag bei 43,8 km/h was bei meinem Gewicht und Material ca 270 Watt average entspricht. Max. power output: 668 Watt. #heavylifting