Bikepacking von Deutschland nach Österreich.

Bikepacking das klingt nach Abenteuer. Daher musste Anton mich nicht lange überreden ein ganzes Wochenende auf dem Rad zu verbringen: von München nach Österreich und zurück. Ich hatte vorher schon einmal eine Übernacht-Tour gemacht, allerdings mit maximal 1000 Höhenmetern pro Tag.

Dieses Mal hatte unsere Route nach Auffach (Österreich) am ersten Tag für mich satte 1700hm und an Tag zwei dann nochmal rund 1000hm mit über 110km pro Tag im Gepäck. Da Anton sich in einem ganz anderen Trainingsstadium als ich befindet, startete er die Tour bereits direkt in München, während ich mit dem Zug nach Gmund an den Tegernsee fuhr, um dort einzusteigen.

Bikepacking nach Österreich. Noch glückliche Gesicher
Unser Treffpunkt am Tegernsee. Ab da ging es gemeinsam durch die Berge.

Somit war ich dann auch noch ganz fit als es ab ins Valepp ging, ein Gebirgstal nördlich von Rottach mit bis zu 14% Steigung. Und dann gleich das erste Erfolgserlebnis:

Ich ließ das erste Mal ever (ever ever) Anton hinter mir.

Nagut, er hatte auch ca. 10kg Reisegepäck auf seinem Rad und war bereits 70km länger unterwegs als ich, trotzdem konnte ich meine Freude nicht verbergen. Sonst bin ich es immer, die versucht hinten dran zu bleiben. Aber Anton hatte diesmal keine Chance 😃. Bikepacking sei Dank. Daher ging es dann hochmotiviert weiter am Spitzingsee vorbei bis nach Kufstein wo wir höhenmetermäßig den Nullpunkt erreichten.

Bikepacking ins Valepp
Valepp, ein Rennradfahrertraum.
Bikepacking von Deutschland nach Österreich.
An der Aussicht gab es durchgehend nichts auszusetzen.

Dann lagen sie vor uns. Die österreichischen Alpen. Und das Hotel, das wir uns ausgesucht hatten, lag auf irgendeinem dieser Gipfel (weiß nicht mehr warum ich das bei der Planung für eine gute Idee hielt). Bei km 90 ging es dann los. Der zweite steile Anstieg Richtung Hotel. Und der hatte es dann auch in sich. Bis zu 16% Steigung. Mehrfach musste ich absteigen, da ich dachte, dass entweder mein Herz aus der Brust springt, oder ich einfach mit dem Rad umkippe. Somit brauchte ich dann auch knapp 30 Minuten für die 7km Steigung. Und Anton hatte es irgendwie wieder vor mir geschafft. Eine Niederlage.

Nach insgesamt 7 Stunden auf dem Rad ohne Einkehr war ich dann froh als ich mich im Hotel auf den direkten Weg in die Sauna begeben konnte. Danach aßen Anton und ich uns einmal die Karte des Hotelrestaurants rauf und runter.

Berge Berge Berge Berge Berge.

Tag 2 bot dann die wunderschönsten Radwege durch Tirol, mit traumhaften Bergblick und absolutem Radglück. Mir wurde ein entspannter Radtag mit wenig Höhenmetern versprochen. Und zunächst war es das auch. Die Tour kann ich jedem nur wärmstens empfehlen!

Bikepacking in Tirol.
Radglück in Tirol.

Als wir uns dann allerdings bei km 90 (warum ist das eigentlich immer km 90?!) wieder im Angesicht eines 12% Anstiegs auf einer absolut als Gravel-Weg zu identifizierenden Strecke wiederfanden, gab mein Körper auf. Es ging nichts mehr. Außer die 16km zum nächsten Bahnhof nach Rosenheim zu fahren. Dort ging es dann mit dem Rad direkt in den Zug und zurück nach München. Glücklich aber zu Tode erschöpft schaffte ich es an dem Abend nur noch auf die Couch. Aber eins steht fest:

Bikepacking ist die ideale Wochenendbeschäftigung (solange jemand anders das Gepäck fährt 😉).

Tag 1




Tag 2